Die Alaunberge südlich von Malliß

Die Alaunberge östlich der Straße Malliß - Bahnhof Malliß

Südlich von Malliß beiderseits der Straße Malliß - Bahnhof Malliß am Südhang des Wanzeberges waren schon auf alten Karten die „Alaunberge" verzeichnet. Sie setzen sich auch westlich der alten Bahnlinie zum ehemaligen Kalischacht Conow auf der „Reginenhöhe" fort. Die Alaunberge sind ein hügeliges Gelände, das von Menschenhand intensiv durchwühlt wurde. Hier befand sich offenbar irgendwo die in Urkunden belegte Alaunsalz-Siederei. Vermutlich lag sie nahe an der jetzigen Bahnunterführung, wo sich noch heute die Halden des ausgelaugten Tones befinden. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmalig 1577. Im 30-jährigen Krieg zerstört hat sie danach keine größere Bedeutung mehr gehabt. Im Jahre 1709 wird sie letztmalig erwähnt.

Der ausgelaugte Alaunton in einer Abfallhalde der ehemaligen Alaunsiederei.

Alaun ist ein Kalium-Aluminium-Doppelsalz. Seit alters her wird es für die Weißgerberei und Färberei benötigt. Es wird in reiner Form nicht in der Natur gefunden, sondern entsteht unter besonderen Bedingungen bei der Verwitterung. Ausgangsstoffe sind schwarze tonige Schuffe der Malllß-Schichten [17], die hier südlich von Malliß an der Oberfläche anstehen. Sie enthalten Markasit, also FeS (= Schwefeleisen). Wenn dieses nun mit Wasser und Luft in Berührung kommt, entsteht Brauneisen (=Eisenhydroxid) und Schwefelsäure. Fügt man diesem Prozess noch kaliumreiche Buchenholzasche (Pottasche) hinzu, so können sich Schwefelsäure, Kalium und Aluminium der Tonminerale zum begehrten Alaun verbinden. Dieser Vorgang vollzieht sich im Wasser, das sich zwischen den Hügeln der Alaunberge in Gräben sammelt. Durch Eindampfen dieser Lösung in der Alaunsiederei wurde das Alaun gewonnen. Als historisches Denkmal ist dieser Geotop durchaus schützenswert, zumal der kalkfreie saure Boden darauf seltene Biotope trägt. Allein 7 verschiedene zum Teil seltene Farnarten wurden hier gefunden.

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