Die Quarzsandgrube nördlich von Laupin [8]

Etwa 1,5 km nördlich von Laupin und 600 m westlich der Straße Laupin-eussow liegt Im Wald versteckt eine Sandgrube direkt an der Genze zum Truppenübungsgelände. Hier wurde seit unbekannter Zeit Ouarzsand für den lokalen Bedarf abgegraben. Schon zur Zeit der DDR waren die Quarzsande als prognostischer Vorrat für eine mögliche Herstellung von Gebrauchsglas eingestuft worden. Der Quarzsand ist weiß, mit vereinzelten rostbraunen Partien. Durch den Wechsel von rein-, mittel- und grobkörnigen Quarzsanden ist die Schrägschichtung der insgesamt etwa 10 m aufgeschlossenen Schlchtenfolge sichtbar. In einzelnen Schichten sind auch Kiese (= größer als 2 mm im Durchmesser) angereichert. Die obersten 0,5 m der Grubenwände sind auch hier wie fast überall in der Griesen Gegend im Zuge der Bodenbildung in Geschiebedecksand umgeformt worden. Dieser enthält einzelne besonders schön geprägte Windschliffe und -kanter auf faustgroßen Geschieben. Auch ist hier der Podsolboden mit Bleicherde und Ortstein ca. 30 cm unter der mit Heidekraut bewachsenen Oberfläche besonders eindrucksvoll ausgebildet.

Die Laupiner Quarz-Sandgrube heute . . .

Die Laupiner Quarz-Sandgrube um 1960

Versteinerte Fossilien aus den Laupiner Schichten [8] beweisen ihre Herkunft ausschließlich aus dem nördlichen Seeraum.

Die schräggeschichteten hellen Quarzsande unter Geschiebedecksand mit Ortstein-Profil (schwarz).

Der Quarzgehalt der Sande liegt über 98 % - ein Zeichen für den hohen Verwitterungsgrad bzw. das voreiszeitliche Alter. Neben den durchscheinenden bis milchigen Quarzen finden sich in der Kiesfraktion verkieselte, ehemals aus Kalk bestehende Fossilien aus dem Ordoviz- und Silur-Zeitalter (400 bis 500 Mill. Jahre alt) des Baltischen Raumes. Erkennbar sind Schalenbruchstücke von muschelähnlichen Armfüßern (Chonetes, Spirifer) von Muscheln und Schnecken, runde Moostierkolonien (Diplotrypa), runde oder sternförmige Seelilien-Stielglieder und Bodenkorallen (Fovosites, Heliolites). Auf einigen dieser Verkieselungen sind sogenannte BUCH'sche Ringe erkennbar: ringförmige Wülste, die aus Achat bestehen.

Im Gegensatz zu den Loosener Kiesen fanden sich hier keine Feuersteine, vor allem aber keine südlichen Gerölle wie Kieselschiefer. Die Laupiner Quarzsande sind also ebenfalls Flusssedimente, die allerdings ausschließlich aus nordöstlicher Richtung kamen. Südliche Nebenflüsse hatte es damals noch nicht gegeben. Aus vielen Bohrungen der Umgebung ist bekannt, dass die Laupiner Quarzsande älter als die Diatomeenkohle und jünger als der schwarze Glimmerton sind. Ihr ungefähres Alter beträgt demnach 8 Mill. Jahre. Sie sind nirgendwoanders aufgeschlossen bzw. so gut zugänglich wie hier, so dass der Namen „Laupin-Schichten" und die Schutzwürdigkeit des Geotops „Laupiner Quarzsandgrube" gerechtfertigt sind. Seit Mitte der 60er Jahre sind Entstehung und Alter der Quarzsande geklärt und anschließend in die internationale Literatur eingeführt worden. Der Besuch der Laupiner Grube ist jederzeit ohne Anmeldung möglich.

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