Die ehemalige Quarzsandgrube am Mallißer Wasserwerk [21/17]

Seit 1989 war die Magerungsgrube aufgegeben. Der Quarzsand [21] unten ist überrollt, der Alaunton [17] ist die graue Bank und darüber befinden sich helle Loosener Floßschotter [2] und Dünensand.

Im Südosten von Malliß befand sich eine große Grube, in der Quarzsand für die Elde-Ziegelei abgebaut wurde. Davor gehörte sie möglicherweise zur Mallißer Dachpappenfabrik. Jetzt ist die Böschung abgeschrägt und bepflanzt, wodurch der zwischenzeitlich abgelegte Hausmüll und gerodete Baumstubben verdeckt sind. An der Böschung wird ein schmaler Streifen durch einen Schurf freigehalten. Als tiefstes sind bzw. waren weiße fein- bis grobkörnige Quarzsande mit wenigen kieshaltigen Lagen in einer Mächtigkeit von mehr als 15 m aufgeschlossen. Sie wurden vermutlich in Küstennähe eines Flussdeltas im flachen marinen Bereich abgelagert. Das wird aus den gefundenen undeutlichen Resten von Meeresmollusken geschlussfolgert. Die gut gerundeten Quarzkörner wurden von einem südlich gelegenen Festland herantransportiert. Nahe dem Mallißer Fritz-Reuter-Krug stehen die gleichen Sande an und dort ist ein Baumstubben eines 1500 Jahre alte Mammutbaumes (Sequoioxylon germanicum) eingeschwemmt und anschließend in Kieselsäure umgewandelt worden. Teile von ihm wurden 1959 geborgen und sind jetzt im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Güstrow ausgestellt.

1994 sind Quarzsand, Alaunton, Loosener Schotter und Dünensand abgeschrägt und bepflanzt.

Die Quarzsande, die die Geologen zu den Möllin-Schichten [21] rechnen und in das Unter-Miozän stellen, enthalten wenige Kilometer weiter in ihren obersten Partien das Mallißer Unter- bzw. Hauptflöz, das hier jedoch nicht ausgebildet ist. Hier sind die Schlchten wie in der Ziegeleigrube mit rund 10° nach südwesten geneigt. Als der Abbau immer weiter nach Südwesten vorangetrieben wurde, tauchten über den Quarzsanden schwarze und dunkelbraune tonige Schluffe mit sandigen Zwischenlagen auf, die nach oben in ihrer Häufigkeit abnahmen. Die Schluffe sind durch fein verteilte kohlige Substanz so dunkel gefärbt. Sle sind kalkfrei und enthalten wenig Glimmerblättchen und Markast (FeS). Mit fortschreitendem Abbau wurden sie immer mächtiger, bis die Gewinnung der darunter liegenden Sande nicht mehr lohnte. Sie treten etwas weiter südwestlich an die Oberfläche, wo sie der Rohstoff für die Alaungewinnung bildeten (siehe Geotop 9). Die geologen stellen sie als Malliß-Schichten ebenfalls in das Unter-Miozän [17]. In der Bockuper Gegend ist in diesen schwarzen Schluffen des Mallißer Oberflöz enthalten. Überlagert wird das Unter-Miozän auch hier von den Loosener Flussschottern [2] (siehe Geotop 1) und schließlich von nacheiszeitllchem Dünensand.

Am Fritz-Reuter-Krug tauchte 1958 in den Quarzsanden ein verkieselter Stubben von einem Mamutbaum auf.

Vermutlich seit den 40er Jahren wurde der Quarzsand dem fetten Ton der EIdeziegelei zur Magerung beigemischt. Das geschah bis in die Mitte der 80iger Jahre. Anschließend diente die Grube als illegale Müllkippe, ehe sie um 1992 abgeböscht und bepflanzt wurde. Dabei wurde eine Rodelbahn für die Kinder freigehalten. Die ehemalige Magerungsgrube ist die einzige Stelle, an der die Grenzfläche zwischen Malliß- und Möllin-Schichten sichtbar ist. Grund genug, diesen Geotop so lange zu pflegen wie es der Bewuchs zulässt. Der Zugang zu ihm ist ständig möglich.

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